Slide
Slide
Slide
previous arrow
next arrow

Exkursion der Deutschkurse auf erhöhtem Niveau (Jg. 11) nach Weimar vom 22.-25.01.

„…was die Welt im Innersten zusammenhält“

Bis zum Innersten der Welt sind die Schülerinnen und Schüler der Deutschkurse bei ihrer Exkursion nach Weimar zwar nicht vorgedrungen, aber immerhin bis zu des Pudels Kern von Goethes Welt. Das im Zentralabitur vorgeschriebene Drama „Faust“ war für  die fünf unterrichtenden  Kolleginnen und Kollegen auf erhöhtem Niveau (Bocklage, Lücking, Niehaus, Rießelmann, Winkelmann) der Anlass, das enge Studierzimmer zu verlassen und eine dreitägige Exkursion zu der Wirkungsstätte Goethes schlechthin zu machen: nach Weimar.

Verschneit und mit eisigen Minustemperaturen nahm uns der zentrale Ort der deutschen Klassik in Empfang. Schon während der Stadtführung am ersten Tag bekam man einen wunderbaren Eindruck von der prächtig restaurierten ehemaligen Residenzstadt, aber auch davon, wie klein und gemütlich dieses Städtchen ist. Gott sei Dank gab es auch viele gemütliche Cafés, in denen wir uns immer wieder zwischen den Programmpunkten aufwärmen konnten.

Goethes Wohnhaus am Frauenplan, das schon seit 1838 der Öffentlichkeit zugänglich ist, war für viele beeindruckend: Die Treppe hinaufschwebend wurden wir von Audioguides sowohl durch die ehemaligen repräsentativen Räume des Staatsministers Goethe  als auch durch das Arbeitszimmer und die privaten Räumlichkeiten des Dichterfürsten geführt.  Die sich anschließende Ausstellung zum Leben und Werk Goethes mit ihren vielen Exponaten und ihrer Einteilung in sieben große Bereiche des Schaffens Goethes führte noch einmal deutlich vor Augen, wie vielfältig und umfangreich das Universalgenie Goethe gearbeitet hat: Nicht nur die literarische Leistung und die Biographie wurden eindrucksvoll vor Augen geführt, sondern auch die naturwissenschaftliche und geologische Komponente von Goethes Arbeit.

Laut der Stadtführerin erfüllte sich am zweiten Tag für die Schülerinnen und Schüler ein „Lebenstraum“: Sie durften die 2004 abgebrannte und kunstvoll wiederhergestellte Historische Anna-Amalia-Bibliothek besuchen. Ob es nun wirklich die Erfüllung eines Lebenstraums war, ist zu bezweifeln, aber traumhaft schön war der Renaissance-Saal der Bibliothek, den man nur mir Filzpantoffeln betreten darf, allemal.

Dem sich anschließenden Besuch der Gedenkstätte Buchenwald sahen einige Schülerinnen und Schüler mit mulmigem Gefühl entgegen. Das nur wenige Kilometer von der Klassikhaupstadt Weimar entfernte und auf dem Ettersberg gelegene ehemalige Konzentrationslager war in dichten Nebel gehüllt, sodass das Ausmaß des ehemaligen Lagers nur erahnt werden konnte. Auf dem ehemaligen Appellplatz, den die Nationalsozialisten mit Absicht an den ungeschützten Nordhang platziert hatten und auf dem die Häftlinge mitunter bis zu 18 Stunden bei Eiseskälte strammstehen mussten, relativierte sich für uns, die wir mehr oder minder warm eingepackt waren, der starke Schneefall und die Kälte. Die Besichtigung des Krematoriums und der (Nachbildung einer) Genickschussanlage ließ viele von uns erstarren. Leider war ein Besuch der vier Ausstellungen auf dem Gedenkstättengelände nicht mehr möglich, da die Zeit zu knapp wurde und wir an die Winteröffnungszeiten gebunden waren.  

A. Rießelmann