Gedenkfeier zur Erinnerung an den 8. Mai 1945

70 Jahre Kriegsende - Schüler des CAG wirken mit

Am 8. Mai 2015 wurde in Cloppenburg erstmals offiziell an das Ende des Zweiten Weltkrieges gedacht.

Aus diesem Anlass veranstaltete die Stadt Cloppenburg eine Gedenkfeier, in deren Rahmen eine Kartusche mit einer Namensliste aller Opfer des Ersten und Zweiten Weltkrieges in das Mahnmal auf dem Pingel-Anton-Platz eingelassen wurde.  Diese Liste enthielt erstmals auch die Namen der getöteten Juden - zu diesem Schritt konnte man sich 1968 bei der Errichtung des von Paul Dierkes geschaffenen Friedensmahnmals durch die Stadt nicht durchringen.

Die von der Archivgruppe des Heimatvereins Cloppenburg und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit im Oldenburger Münsterland vervollständigte Liste wurde auf dieser Gedenkfeier symbolisch von den Schülern und Schülerinnen des CAG (Juliane Schinmann, Franziska Wagner, Marlena Bortko, Merchas Chaker und Fabian Braun) anhand einer Auswahl von 47 Namen vorgestellt.

Dr. Hubert Gelhaus erinnerte in einer eindrucksvollen Ansprache an die Opfer des Zweiten Weltkrieges. Der ehemalige Geschichtslehrer spannte gekonnt einen Bogen von den Folgen des  Ersten Weltkrieges über den fatalen Aufstieg des „Gefreiten“ Adolf Hitlers bis hin zum Ende des totalen Zweiten Weltkrieges  -  untrennbar mit dem Holocaust verbunden - als  Beginn des Kalten Krieges und dennoch dem Neuanfang Europas.

Auch den Blick auf das „heute“ wagte der Historiker: angesichts des „Ukraine-Konfliktes“  falle wieder ein „Schatten über Europa“.
Dennoch stimmte sein Fazit versöhnlich, dass Geschichtsschreibung helfen könne, nicht etwa Gebiete aufzuteilen nach früheren Zugehörigkeiten, sondern friedensstiftend zu wirken.

Indem den Opfern gedacht werde, könne ihrem Tod ein Sinn gegeben werden.
Statt Pragmatismus in der europäischen Politik müsse wieder an den Anfang des europäischen Wege erinnert werden: an die Vision eines „friedlichen, freien und demokratischen Europas“ - dann habe das Gedenken einen konkreten Sinn der aus der Vergangenheit in die Zukunft weise.

An dem historischen Auftrag, das Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkrieges vom kommunikativen in das kulturelle Gedächtnis zu befördern, beteiligten sich viele Cloppenburger Bürger – und eben auch die Schüler des CAG.

L. Lübbers