Kunst als Gegengewicht zur Technisierung und Ökonomisierung

Eröffnung der Ausstellung der Kunstprojekte zum 100jährigen Schuljubiläum des CAG

„Durch das schöpferische Schaffen wird das Selbstwertbewusstsein der Schülerinnen und Schüler gesteigert und das Ichbewusstsein gefördert.“ Diese Bedeutung wies Dr. Martin Feltes von der Katholischen Akademie Stapelfeld bei der Eröffnung der Ausstellung der Kunstprojekte zum 100jährigen Schuljubiläum des CAG dem Kunstunterricht zu. In unserer Zeit einer, so Feltes weiter, „beängstigenden optischen und akustischen Reizüberflutung und eines geschmacklichen Einheitsbreis“ bilde die kreative und individuelle künstlerische Gestaltung ein wichtiges Gegengewicht.

Kunst, so Feltes, sei gerade deshalb so spannend, weil niemand genau wisse, was Kunst eigentlich sei. „Ich weiß nicht, was Kunst ist. Und wenn ich es wüsste, würde ich es niemandem verraten.“ So soll Pablo Picasso gesagt haben. Daraus resultiere die Vielseitigkeit der Kunst gerade in der Moderne. Dem CAG sei es gelungen, diese Vielseitigkeit in einer eindrucksvollen Werkschau zusammenzuführen. Feltes erläuterte diesen Gedanken an einigen Beispielen. Die Installation in der Kastanienallee suche das Gespräch mit der Natur, die aus Eimern und Blumentöpfen entwickelten Säulen zeigen das spielerische Element der Kunst. Farbenfroh, bewegt und sinnlich seien die der französischen Künstlerin Nicki de Saint Phalle nachempfundenen Nanas.

Ernst gehe es im Keller der Bibliothek zu, wo die Räume zu Orten künstlerischer Installationen geworden seien. Hier finde unter anderem eine höchst faszinierende und kritische Auseinandersetzung mit der Oberflächlichkeit der ‚Barbiewelt‘ statt. Beeindruckend seien die in der Foto-AG entstandenen Arbeiten, die in der Ausstellung „100 Jahre – 100 Köpfe“ zusammengefasst seien. Nie gehe es nur um das äußere Aussehen, sondern die Individualität und Persönlichkeit der abgebildeten Menschenbilder werde in den Fotografien erkennbar.

Auch die klassischen Medien der Grafik und Malerei seien in einer umfassenden Werkschau in den Fluren des alten Finanzamts vertreten. Gerade hier, so Feltes, werde die bannende und befreiende Kraft der Kunst deutlich.
Abschließend hob Feltes den hohen Stellenwert des Kunstunterrichts am CAG hervor und wertete diese Ausstellung als Hinweis darauf, wie sehr der Kunstunterricht am CAG das Profil und ganzheitliche Leitbild der Schule präge und bereichere.

Die Ausstellungen sind am „Tag der offenen Tür“ am Samstag von 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr auf dem Gelände und in den Gebäuden des CAG zu sehen.