Spielfreude pur: Endlich wieder JazzTeens und Cajazzo!

2022 06 CajazzoDrei Jahre ohne Jazzkonzerte am CAG: Am Freitag, 10.6. 2022, war diese triste Zeit endlich vorbei. Zum ersten Mal seit Sommer 2019 waren die JazzTeens und Cajazzo wieder live in der Aula unserer Schule zu hören. Und beide Bands überzeugten nach der viel zu langen pandemiebedingten Zeit der Stille auf ganzer Linie.

Viel hatte sich in den vergangenen Jahren mit ihren endlosen Corona-Beschränkungen geändert. „Es war gerade für alle, die Musik machen, eine extrem harte Zeit“, betonte Bandleader Thomas Stanko gleich zu Beginn. Im Grunde mussten beide Ensembles fast komplett neu aufgebaut werden – eine mühevolle Aufgabe, die von allen Beteiligten viel Geduld, maximalen Einsatz und gute Nerven erforderte. Für die NachwuchsmusikerInnen der JazzTeens war es außerdem der erste gemeinsame Auftritt überhaupt. Umso erstaunlicher war dann die Leistung auf der Bühne: Extrem souverän und sicher trugen die JazzTeens drei groovige Stücke vor – darunter zur großen Freude des Publikums auch Michael Jacksons „Billy Jean“ mit dem unverkennbaren, rollenden Basslauf. Ein furioser Einstand für die Jugendlichen, von denen hoffentlich bald noch mehr zu hören sein wird.

Gänsehautmomente pur gab es gleich bei den ersten Tönen von Cajazzo: Auch wenn mancher im Publikum wohl einen Moment grübelte, wie der Titel heißt, die Melodie war sofort vertraut: „In the Stone“ von „Earth, Wind & Fire“ ist untrennbar mit Cajazzo verbunden. Der Song erklang in den vergangenen Jahren bei fast jedem Konzert der Band – und natürlich bei mehreren Abiturienten-Verabschiedungen. So intensiv wie am Freitag hatte man den Klassiker aber selten gehört: Perfekt aufeinander abgestimmte Bläsersätze, enorm druckvoller, dabei aber glasklarer Sound – und jede Menge pure Energie. Besser hätte man das Motto des Abends nicht in Musik umsetzen können: „Wieder da“ – und wie! Energiegeladen, mit viel Groove, unbändiger Lust am Musizieren und enormem Tempo ging es dann weiter. Dies war kein Abend für melancholische Balladen, keine Zeit für eine traurige Rückschau auf Corona-Einsamkeit und Frust. „Vollgas“ hieß stattdessen die Devise.

Titel wie „Sticks“ von Julian „Cannonball“ Adderley, „Chameleon“ von Herbie Hancock oder „Backlash“ von Freddie Hubbard feierten die laute, lebensfrohe Seite des Jazz – von funky Grooves bis zu treibenden Beats, das Ganze garniert mit ebenso virtuosen wie packenden Soli.

Vielleicht fassen zwei weitere Songtitel den Abend am besten zusammen: „That’s how we roll“ von Gordon Goodwin und „Play that funky Music“ von Wild Cherry. Im Hinblick auf diesen ganz besonderen Auftritt könnte man das (sehr) frei ungefähr folgendermaßen übersetzen: „So läuft’s bei uns (endlich) wieder – also lasst uns mit dieser tollen Musik Spaß haben!“ Dem ist wohl nichts hinzuzufügen – außer einem riesigen „DANKE!“ an Bandleader Thomas Stanko und alle MusikerInnen für einen wundervollen Abend!