Frankreichaustausch mit Caen/Hérouville (2007)

vom 10. bis 19. Oktober 2007

O-Ton: Eine Weltreise durch Frankreich

In 18 Tagen um die Welt? Das ist doch gar nichts. Wir, 21 Mädchen, 6 Jungs, Frau Scholübbers und Herr Humphreys,  schafften in ca. 7 Stunden 4 Länder. Es traten am Start sowie auf der Fahrt zwar einige Turbulenzen auf, weil der ein oder andere seinen Reisepass bzw. Ausweis im Koffer vergessen hatte. Aber trotzdem versuchten wir unserem strikt gegliederten Plan einigermaßen zu folgen. Demnach sollten wir um 6.15 Uhr abfahren, um 9.45 Uhr die Niederlande erreichen und um 10.25 Uhr Belgien. Das war jedoch nicht alles, denn schließlich wollten wir Frankreich kennen lernen. Dort kamen wir auch um 12.56 Uhr an, doch wir mussten noch weiter reisen.

Nach weiteren 6 Stunden Fahrt erreichten wir endlich Bernay, wo die Realschüler des Pingel-Anton, die mit uns gemeinsam auf große Fahrt gegangen waren, ausstiegen. Langsam wurde einigen von der Busluft und vor Aufregung schlecht, doch wir hielten alle bis um 20.08 Uhr durch, als der Bus in Caen ankam. Da die Partnerschule, das Lycée Salvador Allende, sich jedoch in Hérouville Saint-Clair befindet, mussten wir noch 7 Minuten fahren, um schließlich von der Aufregung befreit zu werden. Endlich wurden wir von unseren Gastfamilien empfangen, die auch schon sehr gespannt unsere Ankunft erwartet hatten. Einige unserer Schüler waren sehr überrascht, als sie ihre Austauschpartner erblickten, einige, als sie das „Haus“ ihrer Austauschpartner zum ersten Mal sahen.

 

Am nächsten Tag, nachdem wir unsere ersten Eindrücke verdaut hatten, konnten wir die französische Schule kennen lernen. Frau Kohorst, die Deutschlehrerin der Schule, die den Austausch organisierte, zeigte uns die Schule und anschließend wurden wir durch den Schulleiter begrüßt. Danach setzte man uns „Kleinstadtkinder“ dem Leben einer französischen Großstadt aus, in der wir bei einer Rallye unser Wissen unter Beweis stellen konnten. Das war für die meisten Mädchen jedoch nicht so interessant wie die vielen Geschäfte der Innenstadt von Caen. Während die Franzosen es sich also in Bars gemütlich machten, gaben wir nach der Stadtrallye nicht zu wenig Geld aus.

Freitag: Kurze Hose, Flip-Flops und Badehandtuch klingen für Oktober ein wenig verrückt. Bevor wir jedoch unser Projekt „Wie erkälte ich mich am schnellsten?“ in Angriff nahmen, besichtigten wir ein interessantes Pferdegestüt in Saint Lô, auf dem die teils besten Zuchthengste der Welt leben. Im Gegensatz zu dem, was wir erwartet hatten, war es bei unserer Wattwanderung vom Bec d’Andaine zum Mont St. Michel weniger kalt und wir hatten eine Menge Spaß. Nachdem alle Schüler sich umgezogen hatten, besichtigten wir noch den Mont St. Michel.

Gegen Abend kamen wir wieder an der Schule an. Im Bus wurde vorher noch beschlossen, dass die meisten Schüler abends zum Bowlen fahren wollten. Auch dies war sehr lustig, auch wenn uns diejenigen Leid taten, die doch (aus welchen Gründen auch immer ) zu Hause bleiben mussten.Insgesamt war das  Wochenende sehr amüsant, da einige von uns zum anstehenden Rugby-Halbfinale in die Stadt fuhren oder sich sonst bei ausgiebigem Shopping wohl fühlten. Trotz des tollen Wochenendes waren wir Deutschen am Montagmorgen alle sehr froh, uns wiederzusehen.

Am Montag besuchten wir die Cidrerie von Monsieur Jules. Dieser führte uns durch die Produktionshallen seines Betriebes, in der Cidre, Pommeau und Calvados herge-stellt werden. Nach der Besichtigung durften wir dann sogar den Cidre probieren. Im Anschluss daran besichtigten wir die Hafenstädte Honfleur und  Deauville. Am Strand von Deauville hatten wir dann noch sehr viel Spaß mit „unseren“ Franzosen.

Der Dienstag war ganz der Kultur gewidmet. Zunächst hielt uns Monsieur Le Ravallec, der Mann von Frau Kohorst, einen informativen Vortrag über die Traditionen und die Geschichte der Normandie. Mithilfe von kleinen, mitunter sehr originellen Zeichnungen gelang es ihm, sprachliche Barrieren zu umgehen, da der Vortrag komplett auf Französisch gehalten wurde. Nachdem wir für die Franzosen ein schönes Plakat mit den Attraktionen Cloppenburgs vorbereitet hatten, verbrachten wir den Nachmittag im Rathaus von Caen, in der so genannten „Abbaye aux Hommes“, durch welche wir von einer deutschsprachigen Führerin kompetent geleitet wurden, die uns auch eine Menge über die Geschichte der Stadt Caen berichtete.

Nachdem wir am Mittwochvormittag wieder am Unterricht im ’Lycée’ teilgenommen hatten, fand am Mittwochabend die offizielle  Abschiedsparty statt. Hierzu waren alle französischen Familien eingeladen. Bei einigen flossen schon die ersten Tränen, denn es hatten sich echte Freundschaften entwickelt.

 

Ursprünglich hatten wir für die Rückfahrt noch einen Abstecher nach Paris geplant, doch wurde dieser durch einen Generalstreik im französischen Transportwesen ver-eitelt – alle Pariser Zufahrtsstraßen waren blockiert. Somit fuhren wir, ein wenig enttäuscht, auf direktem Weg nach Hause.

Alles in allem war es aber dennoch wunderschön und wir freuen uns auf März/April 2008, wenn die Franzosen uns in Deutschland besuchen. Wir sind froh, dass man in der deutschen Schule nur 8 Stunden Unterricht hat und nicht wie in Frankreich bis 18.00 Uhr zur Schule gehen muss. Am Ende noch einmal einen herzlichen Dank an Frau Scholübbers und Herrn Humphreys. Wir können stolz auf uns sein, denn wir haben in 9 Tagen eine tolle Weltreise durch Frankreich gemacht, oder?

 

Sabrina Kemper, Melanie Langen, Corinna Baro, 9 LF