Langjähriger Schulleiter Johannes Nardmann im Alter von 84 Jahren verstorben

Ein hohes Pflichtbewusstsein und pädagogische Führungsqualitäten sind Begriffe, die mit der Person des ehemaligen Schulleiters Johannes Nardmann untrennbar verbunden sind. Als Oberstudiendirektor leitete er zwanzig Jahre lang die Geschicke des Clemens-August-Gymnasiums. Nun ist er nach langer Krankheit im Alter von 84 Jahren verstorben.

Johannes Nardmann wurde am 19. Februar 1933 in Wallenhorst bei Osnabrück geboren. Nach seinem Abitur am Carolinum in Osnabrück studierte er an der Universität Münster die Fächer Latein und Griechisch und legte im Jahr 1957 das erste Staatsexamen ab. Sein Referendariat absolvierte er in Osnabrück und nahm nach dem Bestehen des zweiten Staatsexamens 1959 seine erste Lehrerstelle am Gymnasium Nordhorn an. 1964 wechselte er zum Gymnasium nach Meppen. In diesem Jahr heiratete er seine Frau Ursula und wurde in den folgenden Jahren Vater dreier Kinder. 1970 wurde er zum Oberstudienrat ernannt und engagierte sich in der Lehrerausbildung am Studienseminar. Nach seiner Tätigkeit als stellvertretender Leiter des Studienseminars Meppen übernahm er am 1. Februar 1978 als Nachfolger von Dr. Bernhard Gertzen die Leitung des Clemens-August-Gymnasiums.

In Nardmanns Zeit als Schulleiter fielen einschneidende Veränderungen. Im Schuljahr 1978/79 wurde zum ersten Mal die gesamte Oberstufe im Kurssystem unterrichtet, sodass im Frühjahr 1979 die erste Abiturprüfung der reformierten Oberstufe stattfand. Ein weiteres wichtiges Ereignis war die Zusammenlegung der beiden öffentlichen Gymnasien I und II und deren Kollegien im August 1984. Hier waren Nardmanns fachliches und pädagogisches Geschick und seine verwaltungstechnische Kompetenz gefordert. In seine Amtszeit fielen auch wichtige Baumaßnahmen. Über viele Jahre wurde das Gebäude renoviert, sodass die äußere Fassade in neuem Glanz erstrahlte. Passend zum 75-jährigen Bestehen, dass das Clemens-August-Gymnasium unter seiner Leitung 1989 feierte, wurde schließlich auch der Innenhof in seiner jetzigen Form gestaltet.

Persönliches Engagement, Zuverlässigkeit und Führungskraft verschafften Nardmann Respekt und hohes Ansehen bei der Schülerschaft, den Eltern und dem Kollegium. Pflichtbewusstsein und Gradlinigkeit waren Schlüsselbegriffe in seinem Leben und zeichneten ihn als Schulleiter aus. Besonders am Herzen lagen ihm die alten Sprachen und das Gedankengut der Antike, sodass er noch als Pensionär Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit eröffnete, Griechisch in einer AG zu lernen und im schulischen Rahmen das Graecum abzulegen, ein Erbe, das bis heute lebendig ist. Aber auch der Musik fühlte er sich verbunden und war zwölf Jahre lang Vorsitzender des Vereins „Freunde der Kunst“. Der Schule und den in ihr tätigen Menschen eine klare Orientierung zu geben war Nardmanns Ansinnen, dem er mit großer Leidenschaft nachkam.