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Erstes Treffen der Mediengruppe am CAG

… eine Schule macht sich auf den Weg in eine digitalisierte Welt

Am 23. Januar hat sich erstmalig die Mediengruppe des CAG getroffen. Unter der Anleitung von medienpädagogischen Beraterinnen und Beratern des niedersächsischen Landesinstituts für schulische Qualitätentwicklung (NLQ) macht sich unsere Schule damit auf den Weg, über Bildung in einer digitalisierten Welt nachzudenken.

Ziel ist es, die klassisch-humanistische Bildung eines Gymnasiums vor dem Hintergrund einer digitalisierten Welt neu zu denken.

Begonnen haben wir mit einer Aufgabe, bei der es um unsere Vorstellungen zum Lernen in einer digitalisierten Welt ging. Dazu haben wir auf digitalen Geräten auf einer digitalen Plattform folgende Aufgabenstellung bearbeitet:

Wie stelle ich mir Unterricht in 20 Jahren vor?

Verfassen Sie in einigen Sätzen ein kurzes Statement. Orientieren Sie sich nicht an Hindernissen oder Machbarkeiten, sondern allein an ihren Ideen. Ihren Namen brauchen Sie nicht zu nennen.

Dabei kamen folgende Ergebnisse heraus:

Ein Elternteil:

  • In der Zukunft wird in der Schule mehr Transferleistung gefordert.
  • Es wird wichtiger sein, die Zusammenhänge zu erkennen und nicht, sie ausführen zu können.
  • Die Ausführung wird von den Programmen übernommen.
  • Leider werden Schüler dann nicht mehr in der Lage sein, ohne digitale Medien zu recherchieren.

Ein Schüler:

  • Kranke Schüler können den Unterricht zuhause an ihrem PC live miterleben.
  • Es wird keine „Schreibschrift“ geben, sondern man wird nur noch mit der Tastatur schreiben.
  • Man wird keine Schultasche mehr tragen sondern nur noch Tablets.

Eine Lehrkraft:

  • internationaler, mehr europäische Zusammenarbeit
  • mehr Englisch in allen Fächern

Ein Elternteil:

  • Ziemlich digitalisiert, kaum einer kann noch per Hand schreiben, es wird mehr von zu Hause bzw. unterwegs gearbeitet.
  • Trotz aller Digitalisierung wird die Erziehung der Persönlichkeit in direktem Kontakt eine zentrale Rolle spielen.

Ein Schüler:

  • Alle Aufgaben und Dateien, die im Unterricht bearbeitet werden oder wurden befinden sich an einem Ort.
  • Nicht viel Unterrichtsmaterial, sondern auf einem Tablet oder Laptop wird im Unterricht gearbeitet.
  • An Diskussionen über eine große Entfernung teilnehmen über z.B. Livechat oder Plattformen die speziell für die Schule entwickelt wurden.

Eine Lehrkraft:

  • Schulbücher und andere Arbeitsmaterialien digital (jeder Schüler/Lehrer verfügt über eigenes Gerät), aber auch noch handschriftliches Festhalten von Unterrrichtsinhalten
  • häufigeres Verwenden von (Video-) Tutorials und Lernprogrammen, auch als Hausaufgabe
  • Ausstattung der Schulen mit digitalen Präsentationsgeräten
  • selbständigeres Arbeiten, digitales Stellen und Einreichen von Aufgaben
  • Medienbildung als eigenes Schulfach
  • Vernetzung und Präsentation von Inhalten erhalten größeren Stellenwert

Als Plattform diente uns dabei ein Etherpad, welches auf Hardware des Landes allen Schulen Niedersachsens bereitgestellt wird ( http://etherpad.nibis.de ). In einem Etherpad kann man zeitgleich mit mehreren Personen an einem Text arbeiten – auch das lässt sich im Unterricht einsetzen.

Um den Fokus von Medienbildung nicht ausschließlich auf Geräte und Arbeitsmethoden zu richten, haben wir zusätzlich noch den als Landesmedium verfügbaren Film „Spiel mit Tod“ in Ausschnitten gesehen. Dieser Film spielt durch Einsatz filmischer Mittel mit dem Zuschauer – ein Phänomen, das in ähnlicher Form als „Fake News“ in sozialen Netzwerken eine Rolle spielt und dem gymnasiale Bildung wahrscheinlich begegnen muss.

Diese unterschiedlichen Sichtweisen auf Medienbildung sind notwendig, um die von der Kultusministerkonferenz definierten Kompetenzbereiche für digitale Bildung inhaltlich einordnen zu können.

Auch die Lehrerschaft des CAG war schon fleißig und hat im letzten Jahr für jedes Fach Soll- und Ist-Zustände zusammengetragen, was den Einsatz von digitalen Medien im Unterricht angeht.

Die Mediengruppe wird auf der nächsten Sitzung die Ideen der Fachschaften des CAG den sechs Kompetenzbereichen des KMK-Papiers zuzuordnen. Damit lässt sich ungefähr abschätzen, wo das CAG jetzt schon Stärken in diesem Bereich besitzt und an welcher Stelle ggf. der Unterricht weiterentwickelt werden muss – das gilt insbesondere für die angedachte Tabletklasse.

Die Mediengruppe freut sich auf weitere Mitglieder. Das nächste Treffen findet am 6. März 2016 um 15:30 Uhr im Learning Lab des Medienzentrums (D301) statt.

Neben dem Prozess der Entwicklung eines Medienbildungskonzepts für das CAG geht es auch immer darum, Geräte und Werkzeuge für den Unterricht mit ihren Einsatzmöglichkeiten kennenzulernen.