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Jugendliche im „Tatort Natur“

Auf einer Waldlichtung wurde die Leiche einer Ringeltaube gefunden! Es gibt keine Zeugen – also muss der Täter anhand von Indizien überführt werden. Die Spurensuche der 30 Jugendlichen der Klassenstufen 5 – 10 des Clemens-August-Gymnasiums Cloppenburg und die anschließende Untersuchung der Beweise führen zum Täter. Erfolgsrezept für die Täterüberführung:

  • Sensibilisierung der Sinne bei frühmorgendlichen Ansitzen in eisiger Kälte statt Unterrichtsbeginn um 8 Uhr in beheizten Klassenräumen.
  • Praxisorientierter Unterricht bei Naturpädagogen der Jägerschaft statt Theorie bei den bekannten Lehrern der Schule.

Im Rahmen einer Projektwoche konnte dieses Rezept Ende Januar 2019 mithilfe von fünf Naturpädagogen der Jägerschaft Cloppenburg unter Leitung von Frau Bartels im Projekt „Tatort Natur“ umgesetzt und ausgeweitet werden. Die Schülerinnen und Schüler lernten zunächst spielerisch das Pirschen bei Nacht und übten sich im Jagdhornblasen. Ganz wichtig war bei der klirrenden Kälte das Warmhalten des Mundstücks. „Immer in der Hand anwärmen, sonst klebt die Zunge daran fest“, erfuhren die Schüler. Die Glut eines offenen Feuers war zum Aufwärmen sowie zum Wildbret- und Stockbrotzubereiten heiß begehrt. Besondere Beliebtheit erfuhren die Hundeführer und Falkner, die interessante Einblicke in die Jagd mit Tieren gaben und Körperkontakt zuließen. Auch aktuelle Themen wie die Rückkehr des Wolfes in Niedersachsen wurden aufgegriffen und mit einer Fahrt zum Wolfcenter Dörverden verknüpft. Die jagdbegeisterten Jugendlichen konnten in verschiedenen Anschleichspielen diverse Jagdstrategien erproben, bevor sie sich einer ersten kleinen Jägerprüfung unterzogen. Diese Prüfung sah fünf Minuten Stillsitzen und Geräusche analysieren vor.

Nachhaltigkeit verschaffte auch die Kreativwerkstatt der Jägerschaft. Je nach Interesse und Geschick wurden Zapfentiere gebastelt oder Vogelkästen gezimmert und mit dem Brennpeter verziert. Eine Besonderheit stellte sicherlich das Erstellen eines Fledermauskastens dar, die mit einer „Batcam“ versehen wurde und die künftig Einblicke vom Smartphone oder von der Homepage des Clemens-August-Gymnasiums aus in das Quartier der Fledermäuse ermöglichen kann. Bis der Fledermauskasten allerdings angenommen wird, müssen sich die Erbauer noch einige Zeit gedulden.

„Insgesamt sorgte das Projekt für Gänsehautfeeling“, so eine Teilnehmerin. Und das sicherlich nicht nur wegen des Mordes und der klirrenden Kälte.